Unsere Hündin bekommt Nachwuchs!

Alles Wissenswerte rund um Geburt und Erstversorgung der Welpen

 

Trächtigkeitsdauer bei der Hündin: Vom Deckakt bis zur Geburt 63 +/- 2 Tage

 

Ablauf der Geburt (Geburtsphasen):

 

Initiale  Phase:

das Gesäuge bildet sich an, Milch tritt aus

Leichter Vaginalausfluss

Angeschwollener Schambereich

Erschlaffung der Beckenbänder12-24h vor der Geburt sinkt die Körpertemperatur ab

 

Öffnungsphase:

dauert ca. 6-12h an

äußerlich kaum erkennbar

Muttermund weitet sich auf, Schleim tritt vermehrt aus

äußerlich noch nicht erkennbare Wehen treten ein

Verhaltensänderung

 

Austreibungsphase:

äußerlich erkennbare Wehentätigkeit

Wenn der erste Welpe in den Geburtsweg eintritt können die Fruchthüllen reißen und Fruchtwasser abgehen.

„Geburt“ des ersten Welpen; die Hündin beißt noch vorhandene Fruchthüllen am Welpen auf und leckt Kopf und Körper sauber und trocken.

 

Nachgeburt:

Sollte ca.15 Min nach Geburt des Welpen abgehen und wird anschließend von der Hündin aufgefressen.

Es können auch 2 Welpen direkt in Folge geboren werden bevor die zugehörige Nachgeburt abgestoßen wird.

 

Zeitlicher Abstand zwischen den einzelnen Welpen: ca. 30 Min- kann von wenigen Minuten bis zu mehreren Stunden variieren! 

Ein normaler Geburtsverlauf dauert max. 24 h an!

 

 

Anhaltspunkte für einen gestörten Geburtsablauf:

 

  1. Nach dem Deckakt sind 68 Tage vergangen und es treten noch keine Geburtsanzeichen auf.
  2. Temperatur steigt 24h nach dem Absinken wieder an und es sind noch nicht alle Welpen geboren bzw. Hündin kommt gar nicht in Geburt.
  3. Der erste Welpe wurde vor mehr als 12h geboren.
  4. Geburt des letzten Welpen liegt über 4h zurück.
  5. Intensive Wehen über 30 Min ohne dass der erste Welpe geboren wird.
  6. Bereits vor der Geburt des ersten Welpen ist Fruchtwasser abgegangen ohne dass die Bauchpresse eingesetzt hat.
  7. Bereits vor der Geburt des ersten Welpen grüngefärbter Ausfluss.
  8. Abnormaler/ stinkender Scheidenausfluss.
  9. Allgemeinstörung der Hündin.


Wenn Unregelmäßigkeiten im Geburtsablauf auftreten ist es ratsam, den Tierarzt hinzuzuziehen- evtl. braucht Ihre Hündin geburtshilfliche Unterstützung (wehenverstärkende Medikamente, Kaiserschnitt…).



Nach der Geburt:

Wie versorge ich die neugeborenen Welpen?

 

  1. Direkt nach der Geburt kann die Körpertemperatur der Welpen stark abfallen- deshalb für eine ideale Umgebungstemperatur sorgen und die Welpen zusätzlich wärmen.
  2. Kolostralmilch: In den ersten 24h nach der Geburt ist die Aufnahme von Muttermilch besonders wichtig für die Immunabwehr der Welpen: Antikörper aus dem sog. Kolostrum schützen die Welpen für die ersten 6-12 Wochen vor Infektionen; damit die Hündin ausreichend Antikörper in die Kolostralmilch abgeben kann sollte sie regelmäßig (und v.a. vor der Bedeckung) geimpft sein.

 

Gewichtsentwicklung:

7-10 Tage nach der Geburt sollte sich das Geburtsgewicht bereits verdoppelt haben.

Ab der 4. Lebenswoche kann mit dem Zufüttern spezieller Welpennahrung begonnen werden.



Grundimmunisierung der Welpen:

Um einen vollständigen Impfschutz aufbauen zu können müssen Welpen dreimalig im Abstand von je 4 Wochen nach folgendem Schema geimpft werden:

Mit   8 Wochen: SHPPiL (Staupe, Hepatitis, Pravo, Parainfluenza-kein MUSS, Leptospirose)

Mit 12 Wochen: SHPPiL wird aufgefrischt, T (Tollwut) kommt dazu

Mit 16 Wochen: T wird aufgefrischt


Danach in jährlichem Abstand!


Parasitenbefall:

Die Übertragung von Spul- und Hakenwürmern findet bei Welpen sowohl im ungeborenen Zustand über die Plazenta als auch nach der Geburt über die Muttermilch statt, es empfiehlt sich daher eine regelmäßige Entwurmung von Hündin und Welpen:

 

Hündin:

4xjährlich

Vor dem Deckakt.

In der 2. Hälfte der Trächtigkeit.

Während sie säugt alle 4 Wochen.

 

Welpen:

Ab der 2. Lebenswoche alle 2 Wochen bis zum Alter von 12 Wochen.

 

Viel Spaß in der Kinderstube

wünscht

das Team der     TIER  ARZT  PRAXIS     Dr. Oelmaier!

 

 

Dr. med. vet. Bernd Oelmaier   

 

Mörikeweg 16    

88430 Rot an der Rot

 

 

 

 

 

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