Schilddrüse Hund

Die Schilddrüsenunterfunktion des Hundes

Die Schilddrüsenunterfunktion (canine Hypothyreose) ist eine der am häufigsten vorkommenden, hormonellen Erkrankungen in der tierärztlichen Praxis. Deshalb liegt es uns besonders am Herzen, Sie über diese Krankheit und deren Behandlung im Folgenden zu informieren.


Welche Hunde bekommen eine Schilddrüsenunterfunktion?

V.a. betroffen sind Hunde mittleren Alters ( 2-6 Jahren)


etwas häufiger betroffen sind Hunde mittelgroßer und großer Rassen


bestimmte rassebedingte Veranlagung beim Airdale Terrier, Golden Retriever, Labrador, deut. Schäferhund, Dobermann, Boxer, Riesenschnauzer und anderen


Rüden und Hündinnen gleichermaßen



Wie merke ich, dass mein Hund an einer Unterfunktion der Schilddrüse leidet?

Meist beginnen die Symptome schleichend, erste Anzeichen können Unlust beim Spaziergang oder Spielen sein.

 

„Altwerden“- viele Symptome der Krankheit werden zuerst dem zunehmendem Alter des Tieres zugeschrieben.

 

Typisch ist, dass viele Organsysteme betroffen sind und eine vielfältige Kombination verschiedenster Symptome auftreten:

 

Haut:

Fellveränderungen (Haarausfall, schlechtes oder verzögertes Haarwachstum, schütteres Haarkleid, brüchiges Haar, „Rattenschwanz“, etc.)

Hautveränderungen wie z.B. Schuppenbildung, Hautinfektionen, Hyperpigmentation

Ohrenentzündungen

Ödembildung

 

Verhaltensänderung:

Konditionsmangel, Lethargie, Bewegungsunlust

Gewichtszunahme

Wärme-/ Kälteintoleranz

 

Neurologische Symptome:

Schwäche

gestörter Bewegungsablauf/ Schwanken (Ataxie), Gleichgewichtsstörungen (vestibuläre Symptome), Lähmungserscheinungen, Kehlkopflähmung

 

Herz/ Kreislauf:

Herzarrythmien, Bradykardie

 

Fortpflanzung:

Unregelmäßige Läufigkeit, Gesäugeanbildung, Verringerte Libido, schlechtere Spermaqualität beim Rüden

 


Der Weg zur Diagnose

Fallen Ihnen bei Ihrem Vierbeiner einige oben aufgeführte Symptome auf sprechen Sie Ihren Tierarzt an.

Oft jedoch wird die Verdachtsdiagnose „Hypothyreose“ auch zufällig im Gespräch, bei einer Routineuntersuchung oder der jährlichen Impfung gestellt weil Ihr Tier vielleicht typische Anzeichen der Erkrankung aufweist. Dann werden spezielle Bluttests im Labor notwendig, die die Diagnose zuverlässig untermauern und eine genaue Beurteilung erlauben.



Die Behandlung

Eine gute Nachricht- die Schilddrüsenunterfunktion beim Hund ist hervorragend durch Medikamente zu behandeln!

Eine schlechte Nachricht- die Behandlung dauert i.d.R. lebenslang an.

 

Zum Einsatz kommt der Wirkstoff Levothyroxin, der als Tablette in entsprechender Dosierung zweimal täglich verabreicht werden muss.

Man beginnt die Therapie mit 20 µg pro kg Körpergewicht im Abstand von ca. 12 Stunden.

Ca. 4-8 Wochen nach Therapiebeginn müssen die Blutparameter kontrolliert werden um sicherzustellen, dass der Patient auf die ideale Dosis des Levothyroxins eingestellt ist. Zu beachten ist dabei, dass die Blutabnahme in etwa 4-6 Stunden nach Tablettengabe zu erfolgen hat um tageszeitliche Schwankungen auszuschließen.

Ist das Ergebnis dieser Kontrolle zufriedenstellend, sollte nun im weiteren Verlauf alle 3-6 Monate eine Blutkontrolle erfolgen.

Hat die begonnene Therapie noch nicht den gewünschten Effekt erzielt wird im nächsten Schritt die Dosis angepasst (erhöht oder ggf. reduziert) und erneut nach ca 4-6 Wochen der Blutspiegel gemessen.

 

 

Gute Besserung wünscht das Team der  TIER ARZT PRAXIS  Dr. Oelmaier!

 

 

                                                                                                                T I E R             PRAXIS

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Dr. med. vet. Bernd Oelmaier   

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